Begegnungen in Köln, Rom, Sydney und Madrid (14.02.2013)
Papst Benedikt XVI. tritt von seinem Amt zurück. Mit ihm werden sich immer wieder besondere Erinnerungen verbinden. Verschiedene Gruppen aus unserer Gemeinde haben ihn getroffen: in Köln, Rom, Sydney und Madrid.
Kurz nach seinen Amtsantritt fand der Weltjugendtag in Köln statt. Über 50 Christen aus Velen und Hochmoor nahmen an den Veranstaltungen teil, weitere kamen dann zum Marienfeld, um an der nächtlichen Lichterfeier und der Messe am Morgen teil zu nehmen. Viele Jugendliche wunderten sich, mit welcher Bescheidenheit der Papst auftrat. Er präsentierte sich - obwohl in den Medien damals noch hochgejubelt - gerade nicht als "Star", sondern als einer, der sich ganz hinter seine Aufgabe zurückstellt. Unvergesslich der Kommentar einer Jugendlichen unserer Gemeinde: "Der ist ja total schüchtern! Wie süß!" Immer wieder rief die Menge rief "Benedetto, Benedetto", - der Papst lächelte und sprach von Jesus Christus als dem, auf den es allein ankommt. Personenkult unerwünscht.
Die Velenerinnen Susan Schulz und Regina Tenkamp waren bei der Lichterfeier "ganz nah beim Papst"; sie gehörten zu den wenigen Jugendlichen, die zum Papst auf die Tribüne durften.
Auf dem Marienfeld in Köln logierte die Velener Gruppe im Sektor "B16", - eine zufällige, aber bemerkenswerte Verbindung zum Papstnamen Benedikt XVI.. Nach dem Weltjugendtag bildeten mehrere Teilnehmer/innen eine neue Gruppe in unserer Gemeinde, die sich - aufbauend auf den Erfahrungen des Weltjugendtages - "Sektor B16+" nannte, wobei das "+" für alle diejenigen steht, die nicht dabei waren, aber trotzdem mitmachen möchten. Die Gruppe besteht bis heute und unternimmt zwei bis drei Mal im Jahr Aktionen, deren Erlös zu 100% sozialen Zwecken zugute kommt.
2008 reiste eine Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen unter der Leitung von Rudolf Schulze Herding zu Ostern nach Rom. Es war das feuchteste Osterfest des Jahrhunderts in Rom; beim Ostergottesdienst auf dem Petersplatz schüttete es so, dass kein Regenschirm und kein Umhang die völlige Durchnässung verhindern konnte. Papst Benedikt nahm schmunzelnd Rücksicht; obwohl er auf liturgische Genauigkeit Wert legt, verzichtete er komplett auf seine Predigt und nahm auch sonst die eine oder andere Kürzung in der Liturgie vor, so dass der Gottesdiest ungewohnt kurz ausfiel.
Bei der Audienz auf dem Petersplatz fuhr der Papst so nah an unserer Gruppe vorbei, dass Stefan Richters ein bemerkenswertes Foto gelang (s.oben). Die Sicherheitsvorkehrungen waren im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich zurückgenommen worden, das Papamobil fuhr mit offenen Fenstern. Benedikt hatte keine Angst vor Terroristen; die Nähe des Papstes zu den Gläubigen war ihm wichtiger.
Im gleichen Jahr nahm eine kleine Gruppe am Weltjugendtag in Sydney teil. Die familiäre Atmosphäre ermöglichte eine besonders intensive Begegnung untereinander und mit Papst Benedikt.
2011 - beim Weltjugendtag in Madrid - war wieder eine große Gruppe aus Velen und Hochmoor am Start: 63 Jugendliche ließen sich ihre Freude am Weltjugendtag auch durch Organisationspannen nicht vermiesen. Wider hatten einige Jugendliche aus Velen das Glück, bei der Lichterfeier nah beim Papst zu sein.
Zur Lichterfeier gehört auch ein Ereignis, bei dem sich Papst Benedikt in wirklich bewundernswerter Weise verhielt. Ein ungeheures Gewitter tobte sich über dem Gelände, dem Flugahfen Cuatros Vientos, aus. Die Windböen waren so stark, dass auch der Papst kaum zu schützen war. Immer wieder versuchten seine Begleiter, ihn mit Regenschirmen vor dem Sturm und dem Regen zu schützen, - vergeblich. Schnell war der damals 84jährige Mann genau so nass wie die Jugendlichen. Auf dem Bildschirmen sah man, dass seine Begleiter ihn zu überreden versuchten, die hervorgehobene Plattform zu verlassen und sich in einen trockenen Hinterraum zurückzuziehen. Aber er wehrte energisch ab und blieb bei den zwei Millionen Jugendlichen auf dem Platz. "So lange die Jugendlichen hier bleiben, bleibe ich auch hier!" soll er gesagt haben.
Schließlich darf man auch die Pilgerreise des Hochmooraner Kirchenchores nach Rom nicht vergessen. Die Sängerinnen und Sänger machten sich im Oktober 2011 auf den Weg nach Rom und trafen den Papst auch während einer Generalaudienz.